Freizeitmesser – Werkzeug und Statussymbol
Was bringt die Augen der meisten Männer zum Leuchten? Richtig, Autos und Freizeitmesser – beides sind unauffällige Statussymbole, durch die Männer ihre Lebenseinstellung scheinbar unscheinbar nach außen tragen. Der moderne und flexible Stadtmensch führt in der (Hosen-)Tasche ein Taschenmesser oder Multitool, oder hat es in der Lederscheide am Gürtel befestigt. Wer sich des öfteren in extremeren Gefilden als dem mitteleuropäischen Großstadtdschungel aufhält, braucht zum Feuermachen, Schnitzen, Grillen, Schneiden und Bauen ein Outdoormesser.
Andere Freizeitmesser sind durch die Beschaffenheit an eine bestimmte Tätigkeit gebunden, wie z. B. das Anglermesser durch die schmale, scharfe und biegsame Klinge für das Entschuppen, Ausnehmen und Filetieren von Fischen prädestiniert ist. Mit einem Überlebensmesser kämen Sie hierbei genauso wenig voran, wie mit Ihrem Schweizer Taschenmesser. Das richtige Freizeitmesser zu finden, steht folglich noch vor dem Talent oder Erfindungsreichtum des Besitzers.
Worin unterscheiden sich Freizeitmesser?
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Worauf Sie bei einem Freizeitmesser achten sollten
Freizeitmesser dienen hauptsächlich als Werkzeug. Sie unterschieden sich dabei durch die verschiedenen Zusatzfunktionen (wie z. B. beim Schweizer Taschenmesser oder dem Multitool), wie auch durch die Verarbeitung und dem Material der Klinge sowie des Hefts. Die meisten Outdoormesser verfügen zudem über einen dritten Bestandteil, dem Parierstück. Der Name stammt vom Handschutz an Schwertern und Degen, der einen gegnerischen Hieb ohne Verletzungen abwehren sollte. Heutzutage dient das Parierstück beim Outdoormesser ebenfalls dem Schutz der messerführenden Hand, allerdings davor, dass Sie beim Arbeiten mit dem Freizeitmesser nicht abrutschen und versehentlich in die Klinge greifen.
Die Klinge
Die Klinge ist das wichtigste Element des Schneidewerkzeuges. Je nach Härte und Art des Stahls wird dem Freizeitmesser eine charakteristische Eigenschaft verliehen, die es für die individuellen Zwecke zum geeigneten Werkzeug werden lässt. Da Freizeit- und Outdoormesser durchaus nass werden können, ist auf eine rostfreie Klinge Wert zu legen. Diese Eigenschaft wird beim Messerstahl durch den Zusatz von Chrom hervorgerufen, wobei Bestandteile von 12%-13% Chrom bereits als „rostfrei“ gelten. Je mehr Chrom im Stahl verschmolzen ist, desto grobkörniger wird er und umso schneller wird das Outdoormesser stumpf.
Die Stabilität des Messers hängt ferner davon ab, ob es sich um eine feststehende Klinge, oder um eine Klappbare handelt. Feststehende Klingen zeichnen sich durch einen verlängerten Erl (oder auch Angel genannt) aus. Der verlängerte Erl wird entweder in das Heft (der Griff) des Messers gesteckt und verklebt, oder die Griffschalen werden in ihm verschraubt. Dadurch wird das Outdoormesser im Gesamten stabiler und lässt sich neben dem Schneiden auch zum Schlagen oder Hebeln verwenden. Zu einem feststehenden Freizeitmesser gehört die passende Messerscheide, um Unfälle beim Transport oder beim Führen zu vermeiden.
Die andere Variante der Freizeitmesser sind Klappmesser. Taschenmesser, Schweizer Messer und Multitools wurden durch die Verwendung einer einklappbaren Klinge und die daraus resultierende Größenersparnis zum unverzichtbaren Accessoire diverse Outoor-Aktivitäten. Wanderer, Kajakfahrer oder Mountainbiker greifen überwiegend auf Taschenmesser zurück, um Gewicht zu reduzieren und Stauraum im Rucksack einzusparen. Insbesondere das Schweizer Taschenmesser oder Multitools ersetzen für den mobilen Outdooraktivisten ein Sammelsurium unterschiedliche Werkzeuge, weswegen die schwächere Belastbarkeit gerne in Kauf genommen wird.
Das Heft
Der Griff eines Messers wird Heft genannt. Bei einem Taschenmesser mit klappbarer Klinge bietet es Stauraum und Schutz der Klinge und den anderen Tools, während Sie das Freizeitmesser nicht benutzen. Bei feststehender Klinge, wie es beim Anglermesser (Filetiermesser), Tauchermesser, Survivalmesser und anderen Outdoormessern zu finden ist, sorgt das Heft für die zusätzliche Stabilität. Nicht zuletzt ist das Oberflächenmaterial des Hefts ausschlaggebend für die Ästhetik und Funktionalität des Messers.
Outdoormesser, die häufig in feuchter Umgebung (unter Wasser, im hohen Gras, bei Regen) benutzt werden, verzichten auf die elitären Hefte aus verschiedensten Hölzern. Tauchermesser haben in der Regel einen metallenen Griff, oder zumindest dessen Endstück, um damit durch Klopfen auf die Sauerstoffflasche akustische Signale senden zu können. Oft werden Freizeitmesser auch mit einem stark strukturierten Kunststoffheft oder rutschfesten Gummigriff ausgestattet, um eine sichere Handhabung bei widrigen Umständen (auch mit Handschuhen) zu gewährleisten.
- Anglermesser
- Jagdmesser
- Multitools
- Outdoormesser
- Schweizer Taschenmesser
- Taschenmesser
- Tauchermesser
Deutsches Waffenrecht
Nach §1 Satz 2 WaffG (Waffengesetz) sind tragbare Gegenstände,
- die dazu bestimmt sind, die Angriffs- und Abwehrfähigkeit von Menschen herabzusetzen […]
- [oder jene,] die […] insbesondere wegen ihrer Beschaffenheit, Handhabung und Wirkungsweise geeignet sind, die Angriffs- und Abwehrfähigkeit von Menschen herabzusetzen oder zu beseitigen,
eine Waffe.
In der Anlage 1 Unterabschnitt 2-2 zum Waffengesetz wird der Begriff der tragbaren Gegenstände konkretisiert. Tragbare Gegenstände, die wegen Ihrer Handhabung, Beschaffenheit oder Wirkungsweise in Bezug auf Freizeitmesser als Waffe eingestuft werden, sind:
- Taschenmesser, deren Klinge auf Knopf- oder Hebeldruck hervorschnellt und durch das Loslassen des Knopfes bzw. Hebels eine Sperrvorrichtung arretiert werden kann (Springmesser)
- Taschenmesser, deren Klinge durch das Lösen einer Sperrvorrichtung durch die Schwerkraft oder eine Schleuderkraft aus dem Griff hervorschnellen und selbstständig oder nach Loslassen der Sperrvorrichtung arretieren (Fallmesser)
- Messer, deren Griffe quer zur festen oder feststellbaren Klinge bestimmungsgemäß in der geschlossenen Faust geführt oder eingesetzt werden (Faustmesser).
- Faltmesser mit einem zweigeteilten, schwenkbaren Griff (Butterfly)
Nach §42a WaffG gilt das Verbot des Führens auch für einhändig feststellbare oder feststehende Klingen über 12 Zentimeter Länge (der Erl wird nicht mitgerechnet). Dürfen Sie ein Freizeitmesser nicht führen, kann es durchaus sein, dass Sie es besitzen dürfen. Ist der Besitz erlaubt, das Führen verboten, dürfen Sie das Outdoormesser innerhalb Ihres eigenen oder eines befriedeten Grundstückes, zu dem Sie zugangsberechtigt sind, verwenden – also in der Hand halten. An öffentlichen Orten ist es verboten. Für den Transport genügt ein verschließbarer Behälter, der die sofortige Einsatzbereitschaft des als Waffe geltenden Messers unterbindet.
Nicht betroffen sind Outdoormesser, zu deren Führung Sie ein berechtigtes Interesse haben. Mit einem Tauchermesser wollen Sie sich aus Verschlingungen oder anderen Gefahrenlagen möglichst schnell befreien. Müssten Sie unter Wasser (öffentlicher Raum) hierfür erst einen sechstelligen Zahlencode in den Messer-Transportkoffer eingeben, wäre das relativ unsinnig. Außerhalb des Wassers sollten Sie das Tauchermesser, sowie alle anderen Freizeitmesser nicht allzu provokativ tragen, um Anfeindungen und Aufsehen zu vermeiden.